Hermynia zur Mühlen
geb. 1883 als Hermynia de Crenneville in Wien, gestorben 1951 in Radlett/England. 1907 Heirat mit einem baltischen Grafen, 1919 Übersiedlung nach Berlin, seit 1921 Publizistin, Übersetzerin aus dem Russischen, Französischen und Englischen (u. a. des Gesamtwerks von Upton Sinclair), Autorin von Märchen, Kinder- und Jugendbüchern, Kriminalromanen, sozialistisch und antfaschistisch engagierten Gesellschaftsromanen und von Kurzgeschichten; 1933 Rückkehr nach Wien, 1938 Emigration in die Slowakei, dann nach England, wo sie ihre Bücher in englischer Sprache schreibt; nach dem Krieg wollte sie nach Wien zurückkehren, wurde aber (wie viele Exilautoren) von der herrschenden Kulturlobby bekämpft. Wichtigste Werke: »Ende und Anfang« (1929, Erinnerungsbuch); »Unsere Töchter, die Nazinen« (1935, Roman); »Die Fahrt ins Licht« (1936, Erzählungen); »We Poor Shadows« (1944, Exilantenroman); »Came the Stranger« (1946 Roman; 1947 und 1996 deutschssprachige Fassung: »Als der Fremde kam«); »Kleine Geschichten von großen Dichtern« (1944, Prosaminiaturen über vergessene sowie von den Nazis ideologisch mißbrauchte österreichische Dichter wie Ferdinand Sauter, Jakob Julius David, Grillparzer oder Stifter).